2009
---- U 2 -----------





U2 in Berlin



[Oops, was ist das? Kann das fliegen???]


So ganz kann ich die Begeisterung nicht teilen, was vor allem folgende Gründe hat:
- Ich bin nun mal kein U2-Fan, mag aber einige Songs durchaus gern!
- Bonos politisches Engagement mag zwar ehrenwert sein aber es ist auch etwas aufdringlich
- Ich mag einfach keine so riesigen Veranstaltungen. Die sind mir suspekt. Ich mag keine La-Ola-Wellen und das gruppendynamische Johlen aus tausenden Kehlen gruselt mich...


Aber ich bereue den Besuch auch nicht! - Denn einmal im Leben wollte ich sowas gesehen haben...
Und die Lightshow war wirklich klasse! biggrin






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Aber, nun von Beginn! smile


Snow Patrol

Snow Patrol als Support waren sehr in Ordnung! Die haben es sichtlich genossen, auf dieser Riesenbühne zu stehen und der Sound war da sehr gut. Machten einen sehr sympathischen Eindruck.
Nur leider haben sie mein Lieblingslied ("lightning strike") nicht gespielt.





Wir waren ein wenig enttäuscht, weil sich da gar nichts drehte auf der "360°C"-Bühne und wir von Snow Patrol nur die Rückseite sahen.
Da dachten wir aber, dass das beim Hauptact bestimmt ganz anders sein würde (ja, vielleicht hatte ich da etwas missverstanden...).



[Die Gitarren von Snow Patrol werden von der Bühne getragen]


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U2

Dann, nach einer Stunde Umbau starteten pünktlich um 21:00 Uhr U2.


[da kommen sie gerade]

Doch nun zeigte sich: Unsere Plätze waren eigentlich nicht so richtig toll. Von wegen "rotierende 360°C-Bühne". Meist sahen wir die Gesäße der Herren U2. Rotiert hat da gar nichts - Genauso wenig wie bei Snow Patrol.
(jah! Ich hatte wohl etwas missverstanden...!)




Die Band glotzte in die andere Richtung und uns blieb wieder mal das TV-Erlebnis an dem allerdings in der Tat recht beeindruckenden 360°C-Monitor, der aber erst in der zweiten Hälfte der Show sein volles Potential entfaltete.

Im ersten Teil der Show sah man darauf nur in groß, was auf der Bühne passierte, dies aber wieder einmal sehr "künstlerisch" in schnelle Videoclipschnitte zerlegt. zunge




Auch der verheißungsvolle Rund-Laufsteg wurde eher selten benutzt. Ab und zu mal verirrte sich einer der Musiker darauf und lief herum und winkte uns, die hinter der Bühne saßen, kurz zu, um dann wieder möglichst schnell nach vorne zu verschwinden.
Ansonsten hielt man sich eher hinter den komischen Regenschirmpilzen auf.





Bei so einem so schönen runden Laufsteg mit dieser lila Landebahnbeleuchtung hätte ich doch mindestens mit ein paar Kunststückchen vollführenden und fackeltragenden (passend zum Ort des Events) Einradfahrern gerechnet. Aber der Rundlauf blieb meistens leer.




Die beiden beweglichen Brücken, die zwischen Rundlauf und Hauptbühne ab und zu verschoben wurden, wirkten bestimmt am besten über den Köpfen der Fans direkt vor der Bühne. Von hinter der Bühne hatte man da nicht viel von, zumal besagte Brücken gleich zu Beginn nach vorne bewegt wurden und da meist blieben.



So war ich nach dem ersten Teil des Konzertes nicht so richtig glücklich, denn es war wieder mal ein "Video-Monitor-Konzert"...


...............


Was mir (trotzdem) sehr gut gefallen hat:

Insgesamt war die Band recht fröhlich und entspannt und Bono richtete gelegentlich das Wort an die Massen. Auch der Sound war, für so ein Riesenstadion, ziemlich gut, würde ich sagen!

Dass da Fans mitspielen durften bei dem einen Song, das fand ich super - allerdings würde mich interessieren, was das für "Fans" gewesen sind...


[Bin mir nicht sicher, ob das das Bild mit den Fans ist…]

Ebenfalls nett (gemeint) war sicher das kurze Ansingen von "Man in the Mirror" zur Ehre des kürzlich verschiedenen M. Jackson.

Und den Bowiefan freute natürlich ganz besonders, dass zu Anfang, bevor U2 auf die Bühne gingen, Bowies "Space Oddity" gespielt wurde.


[Bono spricht zum Volke (mit Untertiteln)]





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Die Lightshow biggrin

Kommen wir also zum zweiten Teil des Konzerts. Der hat sich nämlich sehr gelohnt. Die Lightshow war wirklich toll, einzigartig und klasse. Da kann man nix sagen.

[Oder vielleicht doch? Ist das nicht reine Gigantomanie? Und eigentlich eher Effekthascherei? Passt das zur "message" eines Herrn Bono?]

Nun, wir werden hier jedenfalls nicht lästern, da ich da wirklich in kindliches Staunen verfiel und es einfach Spaß gemacht hat, das anzusehen!
Diese Lightshow so beeindruckend, dass ich sogar die Bühnen-Rückansicht vergessen habe und endlich, wie es wohl gedacht war, mich ganz auf das hellerleuchtete Riesenspektakel einlassen konnte. Da war es dann wirklich egal, wie weit man von der Bühne wegsaß oder ob man die Musiker überhaupt sieht - in echt oder auf dem Monitor. Hier ging es einfach um eine Superlightshow.
(Und, nein, wir fragen auch nicht, was dieser Spezial-Monitor gekostet hat.)












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Politik

Was mir aber etwas komisch und ein wenig manipulativ vorkam, das war der "politische Teil". Nun gut, man muss damit rechnen bei U2 und Bono, und sein Ansinnen mag ja ehrsam sein. Aber, trotzdem... Confused

Dass da dann die Bühne in grün leuchtete, arabische Schriftzeichen inklusive, war wohl ein Hinweis auf den Iran, dann eine Solidaritätserklärung mit der birmanesischen Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi, und schließlich eine Rede von Desmond Tutu eingeblendet…






Und dann, als alle so richtig schön emotional in Bann geschlagen waren, da bat Bono die Massen darum, jetzt alle mit ihren Handys eine bestimmte SMS abzuschicken, was dann auch sehr viele getan haben. Das konnte man an den Lichtlein im Publikum sehen.
Als Antwort bekam man, wie ich sehen konnte, dann eine Dankes-SMS mit der Bitte, ob man nicht seine E-Mail-Adresse zurücksimsen mag (ich habe das nicht gemacht, bin eh schon bei "One" registriert).




Später durften dann noch einige Leute den Laufsteg betreten und einmal rundherum laufen - als Solidarität mit Aung San Suu Kyi, wie ich heute nachlesen konnte. Was das für Leute waren, weiß ich nicht.




Zugaben gab es auch (wie Velvet schon geschrieben hat) - und relativ pünktlich um 23:00 war dann Schluss!



[U2 auf dem Weg nach draußen]




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Wir blieben dann noch eine Weile sitzen nach der Show und beobachteten den Abbau, da wir dachten, es wäre klug, erst nach dem ganz großen Pulk abzuziehen....





....was sich aber als dumm erwies:
Dieser Zugang zur U-Bahn (U2, haha) war verstopft. Da ging gar nix mehr


Der Bus fährt heute auch nicht.


Zum Glück gibt es noch den S-Bahnhof auf der anderen Seite des Stadions, da war es vergleichsweise leer und wir kamen gut nach Haus! smile
[Da fuhr die S-Bahn noch...]


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Nachwort


Unsere Plätze waren (ursprünglich) sehr teuer. Wenn ich jetzt U2-Fan wäre und soooviel Geld dafür bezahlt hätte, wie draufsteht, wäre ich jetzt sicher verstimmt.
Da wir aber ebaymäßig nicht soviel Geld dafür bezahlt haben und ich ja auch eher zu Studienzwecken hingegangen bin, werde ich mich nicht ärgern und mich lieber an der Lightshow freuen. DIE war nämlich erste Sahne.

Auch will ich Euch nicht den Spaß verderben, aber ich weiß nun, dass ich, glaube ich, mir keinen ähnlich großen Event in Kürze noch einmal antun muss.
Sitzt man hinter der Bühne wie wir (trotz "360°C"), so sitzt man eben trotzdem hinter der Bühne und sieht die Dixi-Toiletten und die Roadies und die Sanis bei der Arbeit.
Das ist zwar auch interessant, aber kann den Showgenuss hindern.




[ok, die Dixis wurden nach Snow Patrol entfernt. Es waren wohl die Toiletten für Snow Patrol.
Vermutlich wollte Bono die Stadiontoiletten für sich allein haben]


Sitzt man auf der anderen Seite des Stadions (wie unser amerikanischer Gast D.E.), dann ist man ohne Fernglas eigentlich verloren. Er hat sich, wie er uns sagte, ausschließlich das Monitorbild angesehen.
Steht man unten, vor der Absperrung, muss man schon sehr früh da sein (wie unsere holländische Kollegin N., die dort die halbe Nacht verbrachte) und steht mitten in einer unübersichtlichen klaustrophobischen Menschenmenge.




Die "Red Zone"-Tickets, die hätten mir schon gefallen. Aber die waren wohl sooo teuer, dass sie sie nicht mal an die Hardcore-Fans losgeworden sind, oder warum war es da so leer?
Die Red Zone war angeblich der Bereich direkt vor der Bühne links und rechts (weiß da jemand mehr drüber?). Da war gähnende Lehre.
Auch hinter der Bühne, da wo wir draufglotzen, da sah es so aus, als wäre es eigentlich nicht verboten, dass da Fans stehen, aber auch da war nix los.
Ich hegte ein wenig den Verdacht, dass es ursprünglich geplant gewesen war, dass auch dort die Leute dicht gedrängt stehen würden - und damit die Band und die Bühne auch mehr Anlass gehabt hätten, tatsächlich ein wenig zu rotieren…


[red zone?]



[Popcorn]


kritik aus der "Welt"




[exit]



PS: *kicher* wink
Aus der blöden Gratis-Mottenpost, die ich seit neuestem ungefragt im Briefkasten finde:



[Wer findet den Fehler? ]
biggrin






Link zum U2-Konzert 2015
http://bowiefun.de/z_journal/u2berlin15.html






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Dr. Z. 2015
first published on Davidbowie.de, 2009
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