Ringo Starr, Juli 2011
Ringo Starr in Berlin, Tempodrom (12.7.2011) Heute war ich ja beim Konzert von "Ringo Starr and his Allstarrs"! Und bin angenehm überrascht worden... Die älteren Herrn auf der Bühne haben mächtig abgerockt. Klar, sie haben nicht die Musik neu erfunden, aber das als ABM für altgediente Rockmusiker zu bezeichnen wäre fies und falsch. Nein, hier waren Vollrprofis mit viel Spielfreude versammelt, die einfach Spaß hatten, die Sau rauszulassen. Auch Ringo selbst, vor wenigen Tagen 71 Jahre alt geworden (uffz), sah man das nicht an... hat getrommelt wie früher, ab und an das Schlagzeug verlassen, um das Frontschwein zu geben und ist dann fröhlich über die Bühne gehüpft.... Er war auch schön geschwätzig und hat immer mal Songs "from that other band where I used to be in" gespielt. Von dieser Band wurden folgende Songs gespielt (wenn ich recht erinnere): - Honey don't (eigtl. Carl Perkins, aber von den Beatles gecovert) - I wanna be your man - Boys - Yellow Submarine (harhar) - Act naturally - A little help from my friends Letzteres war ein schöne Finale, das dann noch in Lennons "Give Peace a Chance" überging, bevor die Band sich verabschiedete. Außerdem gab es auch ein paar von Ringos Solostücken, z.b. "Photograph" oder "The other side of Liverpool", "Back off Boogaloo" Die aktuelle "Allstarr"-Band besteht aus folgenden Musikern, die auch alle ein paar Songs aus ihrer Karriere zum Besten gaben: - Edgar Winter, Keyboard, Saxophon u.a. (spielte u.a. "Frankenstein", Bruder von Jonny Winter) - Rick Derringer, Gitarre (früher bei den "McCoys", die für den Evergreen "Hang on Lopy... äh, pardon... Sloopy" verantwortlich waren, was auch gespielt wurde) - Wally Palmar, Gitarre ("The Romantics", man erinnere sich an "Talking in your sleep", spielte passend zum Abend eine Rickenbacker-Gitarre) - Gary Wright, Keyboard (früher "Spooky Tooth", spielte u.a. "Dream Weaver", spricht sogar etwas deutsch und hat mit Ringo zusammen auch bei George Harrisons "All things must pass" mitgespielt) - Richard Page, bass (früher "Mr Mister", spielte "Kyrie" und "Broken Wings") - Gregg Bissonnette, drums (der zweite Drummer, spielte keine eigenen Songs) Die Stimmung war gut und das Publikum nett und wenig nervig. (Bis auf den Schwätzer hinter mir, der zum Glück aber mit Beginn der Musik aufhörte zu quasseln, und einen zwei Meter-Mann irgendwo vorne in der zweiten Reihe, der sich plötzlich kurz vor Beginn offenbar vom Boden erhob) Das estaunliche war, dass der Innenraum des Tempodroms nicht bestuhlt war, was ich ja schon zuvor beim Ticketkauf erfuhr - und mich wunderte. Hätte doch eher Bestuhlung gerechnet... wie bei Paule oder auch bei Bryan Ferry. Doch muss ich sagen, die Atmosphäre ist einfach besser, wenn man vor der Bühne steht! Ich kam so gegen 19:20 an und konnte mich sogar fast noch in die erste Reihe/Rand schlängeln... aber dann kamen lauter große Männer genau in diese Ecke ... so dass ich es vorzog, mich lieber etwas weiter nach hinten zurückzuziehen, wo der Blick besser war. Das Publikum war außerdem weniger alt im Durchschnitt als ich erwartet hatte. Es waren sogar einige sehr junge Gesichter darunter. Zur Einstimmung wurde vor dem Konzert "The Last Shadow Puppets" gespielt, was auch gut passte und eben nicht auf Altherrenrock verwies. Die Setlist wurde vor dem Konzert sogar von einem Roadie (u.ä.) hochgehalten, dass die Leute sie fotografieren konnten - aber dazu war ich dann leider doch ein wenig zu weit weg. Zugaben gab es nach knappen 2 Stunden nicht - aber das hatte ich schon vorher gelesen, dass die das nicht machen.. insofern war ich drauf vorbereitet, sonst wäre ich wohl ein wenig verstimmt gewesen. Hier ein paar Fotos: (urx. hatte neulich einen Schwung 512-MB-SD-Karten für je 0,50€ gekauft... und legte eine solche frische heute in die Kamera.... leider meldete sie - vor - Schluss des Konzertes "memory full", dass ich wieder schnell was löschen musste...) Vor der Show... das "Ludwig"-Schlagzeug Wally P., Greg B., Ringo S., Rick D., Richard P, Gary W. Edgar W., Ringo S. das allgegenwärtige "Peace"-Zeichen da wurde Luft rausgelassen... Gefilmt hab ich auch (es konnte schamlos gefilmt und fotografiert werden ), aber meine Videos haben so schlechten Sound, dass es keinen Spaß macht, sie anzusehen... obwohl das von "I wanna be your man" einen hübschen Überblick über die Bühne gibt... Der Merchandize war gut besucht. Ein Programmheft für 15€ gab's auch, das ich erwarb. Sind ja immer etwas zu teuer, wie ich finde... aber als Souvenir kauft man sowas dann doch... dieses hier ist auch recht informativ. http://www.ringostarr.com/ Weitere Berichte, die gut beschreiben, was es auch heute zu sehen und zu hören gab: RP-Online: Ringo Starr in Düsseldorf http://derstandard.at/1308681060540/Dicke-Ringe-an-der-Rhythmusbude Und.... Happy Birthday, Ringo! Ringo Starr feiert seinen geburtstag in Hamburg http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1176996 Interview http://www.bz-berlin.de/kultur/musik/ringo-starr-auf-tour-in-berlin-article1224401.html Ja, war ein schönes Konzert. Vor allem merkte man, dass die einfach Spaß hatten und nichts beweisen mussten. Die meisten der Musiker kannte ich erst, als ich nachgelesen hatte, wer das so ist... also, ich kenne natürlich "Hang on Sloopy" und "Mr Mister" aus den 80ern... und "the Romantics"... und Edgar Winter war mir auch ein Begriff wobei ich nicht weiß, ob ich ihn nicht mit seinem Bruder Jonny verwechsele... Aber alles hochkarätige Leute! Und, Ringo sowieso. Wiee "gut" er nun als Drummer ist, das will ich gar nich beurteilen. Die einen sagen, er ist "der beste" , die anderen sagen....naja... eher anderes... Aber, auf jeden Fall ist er sehr entspannt und fröhlich und macht einfach seine Show, nimmt sich netterweise auch selbst sehr zurück und lässt seinen Mitmusikern viel Raum... und wirkt auch gar nicht verknarzt und alt... (und benötigt auch kein Riesen-Angeber-Schlagzeug) Von George Harrison wurde nichts gespielt, aber er wurde ausdrücklich erwähnt. Gary Wright hat ja kurz eine kleine Rede auf deutsch ans Publikum gerichtet (er hat mal an der FU studiert) und erzählte da, dass er mit Ringo zusammen bei "All things must pass" gespielt hat und auch mit George in Indien gewesen ist... Ja, und, wer hätte einen George-Song singen sollen? Ringo kennt sympathischerweise seine Grenzen. Er hat nur Beatlessongs gespielt, die er auch damals gesungen hat - und eigene Sachen. Ich fand ja "the other side of Liverpool" auch schön. Ist auf dem neuen Album, das ich noch gar nicht kenne. Sonst wurden ja nur Songs der jeweiligen "Allstarrs" gespielt... Und "Give Peace a Chance" - da muss man nicht singen können... Nun noch etwas Presseschau Die Berliner Mottenpost: Ringo-Starr-trommelt-und-singt-im-Tempodrom countrymusicnews.de: ringo-starr-der-country-beatle-umjubeltes-konzert Tagesspiegel - Ringo Starr kommt nach Berlin ------------------------------------ Dr. Z. 2015 first published on Davidbowie.de, 2011 -- Back to Z_Journal |