2016
PJ Harvey, Zitadelle Spandau , 20. Juni 2016











Heute war ich bei PJ Harvey – und ich kann gar nicht viel schreiben, weil ich, anders als bei Onkel Paul, heute eigentlich kaum einen Song kannte! Auch das neue Album "The Hope Six Demolition Project" kenne ich noch nicht.

http://pjharvey.net/
( --> "First they came for Assange", Volksbühne Berlin)

Das Konzert fand statt im Rahmen des „Citadel“ Festivals... und eigentlich ist dieses Zitadellenfestival eher ein Fressival. Überall Fressbuden...! Und der stete Hinweis per Lautsprecher, vorsichtig zu sein... (und dann, später, beim Auslass nicht zu drängeln, weil das Gelände nach und nach per „Schleuse“ geleert wird... und man solle sich ruhig noch ein wenig an den Fresständen betätigen... )



Flugzeuge von Tegel sieht man alle paar Minuten starten... Wetter ist super smile



Da fragt man sich, was die Leute denken, die da gerade aus dem Fenster schauen und vielleicht in weiter Ferne winzigklein am Boden diese Menschenansammlung in der Zitadelle sehen und sich fragen, wer da gerade wohl spielt....

wink

Wie gesagt, ich bin nicht sehr vertraut mit ihrem Werk... ich kaufte mir PJ's vorletzte CD „Let England Shake“ - und die mochte ich sehr und hörte in Dauerschleife.
Aber, obwohl ich beschloss, mir noch mehr Alben von ihr zu besorgen, ließ ich dieses Vorhaben bisher schleifen (man kommt ja zu nichts).
Und als dann das Konzert anberaumt wurde, da kaufte ich fix ein Ticket, im Vertrauen darauf, dass das sicher „gut“ sein würde...

Und – JA! - es war gut! Sogar sehr gut! biggrin
Es wurden auch einige Songs vom besagten Album gespielt – ein besonderes Schmankerl für jemanden, der sonst nichts kennt von der Setlist!
Aber, das schöne war, auch die Songs, die ich gar nicht kannte, haben mir außerordentlich gut gefallen - und das kommt ja eher selten vor, dass man Songs, die man noch nie gehört hat, gleich beim Livekonzert gut findet...



Der Sound war auch klasse – die Band ein regelrechtes Orchester! Was die da alles auf der Bühne gehabt haben - das hätt ich mir eigentlich bei Paul McCartney so vorstellen können!
Als sie gegen 20:15 (wir haben genau auf die Uhr geschaut) die Bühne betreten, tun sie das wie ein Fanfarenzug im Gänsemarsch mit dicker Trommel vor dem Bauch (oder, wie in Kritiken zu lesen, als ob sie in die "Schlacht" ziehen, passend zur Thematik des letzten Albums...).



Die drei Riesentrommeln auf der Bühne, eine Galerie Saxophone, Akkordeon, mehrere Keyboards, Geige, diverse interessant aussehende Gitarren... die Band ist superb und kann das alles prima spielen.

Die Herren Bandmitglieder sind alle eher gesetzteren Alters... oder sehen zumindest so aus. PJ Harvey hat die 40 auch schon eine Weile hinter sich gelassen, sieht aber jünger aus, wie ich finde... nur das etwas unförmige Federboakostüm, das sie heute erst in der zweiten Zugabe ablegte, war etwas seltsam (im Sinne von irritierend)... biggrin

Hier ein paar Bilder:











1. Zugabe




2. Zugabe



Die Besucher waren gemischten Alters, zum Teil in schwarz, zum Teil etwas „alternativ“ aussehend, Mädels und Jungs gemischt. Und eigentlich waren auch alle recht angenehm und freundlich. Ich feixte ein wenig mit drei Besucherinnen neben mir, die sich gleichsam auf den „Kabelsteg“ gestellt hatten, um damit 2-3 wertvolle Centimeter Höhe zu gewinnen...
Immer mal überlegten wir, was wir mit Leuten machen, die, größer als wir, sich plötzlich vordrängeln und dann vor uns stellen... aber im Großen und Ganzen hatten wir Glück mit der Sicht.



Die eine Frau hat auch gleich ein Handyvideo irgendwo ins Netz hochgeladen, während wir da standen... smile



Die Securitys waren zahm. Zwar gab es beim Einlass Taschenkontrolle, aber die Kamera wurde nicht beanstandet. Drinnen waren sie auch zahm, nur irgendwann gab es plötzlich Unruhe – keine Ahnung, ob da jemand geschwächelt oder sich dabeben benommen hatte? Aber, war wohl nicht tragisch..
Zweimal Zugabe gibt es... dann ist pünktlich um kurz vor 22:00 Schluss (das müssen die da wegen Lärmschutz!)...

Ich verabschiede mich von den Dreien neben mir und suche den Merchandize.. aber der ist schon leergekauft, wie es aussieht... dann also nach draußen.




Eine Supportband gab es auch: „Low“ hießen die – ob da das Bowiealbum bei der Namensgebung Pate stand?
Sie sind zu dritt, schwarzgekleidet, zwei Herren, eine Dame am Schlagzeug und erinnern nicht nur deshalb an die Velvet Underground.
Gefallen mir eigentlich ganz gut, wenn sie auch etwas "depri" sind... aber, trotzdem, hat was. Werde ich mich mal schlaumachen. Das einzige, was nicht hätte sein müssen, was das hendrixoide Mundgitarrenspiel beim letzten Song. Uncool.




https://de.wikipedia.org/wiki/Low_Band
(Mormonen wink )


Apropos Bowie... als ich am Anfang noch ein wenig über das Gelände stolpere, auf dem Weg zum Klo, da läuft ein Pärchen an mir vorbei... und beide tragen schwarze T-Shirts mit weißem „Blackstar“-Aufdruck! - also komplett mit „Star-Font-Schriftzug“ unter dem Stern...
Ich grinste ihnen freundlich zu – aber die wussten natürlich nicht, warum... happy
(leider gerade keine Kamera am Abzug gehabt).


(aus dem Web)

Und ein PMC-Shirt gab es auch



-- Kleiner Tip für Zitadellenbesucher mit der U7! --
Nach dem Konzert ging ich zur U-Bahnstation „Altstadt Spandau“, was klug war, denn dann kriegt man einen Sitzplatz, während die Leute, die bei der Station „Zitadelle“ (bei der beim Hinweg wg. Renovierung nicht angehalten wurde) einstiegen, zum Teil nicht mehr reinkamen...



Und, rein mit den Tickets! Razz





PS … Am Ausgang wurden noch Flyer verteilt, dass das Konzert von Beck am 22. von der Zitadelle in die Columbiahalle verlegt wurde.... schade eigentlich. Zitadelle ist schön. Oder haben sie nicht genug Tickets verkauft? Beck ist doch eigentlich sehenswert und das Konzert das einzige...
(mhm... gruebel )


PPS ...demächst die Pixies …



Erdbeermond hinter Wolken... an S-Beusselstr.


Und das Paul McCartneyPlakat hat jemand versucht abzurupfen, wobei es kaputtgegangen ist..



Presse:

Bz ist fix!
http://www.bz-berlin.de/kultur/musik/pj-harvey-erobert-ihre-berliner-fans-im-sturm

mehr
http://www.spiegel.de/kultur/musik/pj-harvey-in-berlin-sex-und-vernichtung-a-1097824.html
https://www.rollingstone.de/pj-harvey-live-in-berlin-grosse-kunst-im-hexenkessel-1051733/
http://www.tagesspiegel.de/kultur/pj-harvey-live-in-berlin-dein-leid-mein-lied/13764910.html





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Dr. Z. 2016
first published on Davidbowie.de, 2016
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