2017

Enrique Iglesias
Berlin, Mercedes-Benz-Arena, 5. Mai 2017



06.05.2017, 00:58
soo... heute begab sich unser Institut auf eine Exkursion in eine ganz andere Dimension...



Das ist Enrique Iglesias!

Durch seltene kosmische Konjunktionen begab es sich, dass ich in den Besitz einer Freikarte kam
Das kleine Bo schnaubte, man solle zu sowas nicht hingehen, aber das Jackalope sagte den Spruch von dem geschenkten Gaul....etc..  So sahen wir das auch und vermuteten beim Bo eher Mißgunst oder andere niedere Motive.
Als wir ihm aber versicherten, dass sich am hiesigen Musikgeschmack nichts gravierend geändert habe und wir weiter das Bowietum pflegen und der Besuch bei diesem Ereignis reinen Forschungscharakter hat, da beruhige er sich und schmuggelte sich dann sogar in meinen Rucksack.

Und, dem Leitspruch unseres Institutes folgend, dass wir uns immer gern ein eigenes Bild machen, radelten wir also zur "Mercedes-benz-Arena" (the Arena formerly known as "O2"-Arena)

Nun...  mehr dazu dann morgen, wenn ich ein paar schöne Fotos rausgesucht habe  :) 
Denn wir saßen zwar weit weg (was gut ist bei Konzertbesuchen mit Forschungscharakter), aber man konnte ungestört knipsen.

 8)


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07.05.2017, 02:22

Wie angekündigt folgen hier noch ein paar ausgesuchte Fotos  +  Kommentierung vom gestrigen Konzert von Enrique Iglesias in Berlin ;)  
 - dem einzigen und ersten seit 15 Jahren in Deutschland, wie ich hinterher las!

Ich war dort auf Forschungsmission. Ich kannte keinen einzigen Song (außer vielleicht einen oder zwei.. aber dann auch nur vom unfreiwilligen Hören).  Unsere Plätze waren hübsch weit oben, direkt gegenüber der Bühne - sehr gute Ausgangsbasis für die Forschung.
Die Halle war (angeblich) ausverkauft, auch wenn ich noch ein paar freie Plätze gesehen habe. Aber wer weiß, wir waren ja auch auf Freebie drin. 

Und gar nicht wenige der Besucher sprachen spanisch. Es waren, glaub ich, mehr Damen als Herren im Publikum...  und altersmäßig hauptsächlich zwischen 20 und 50.  Eher wenig grauhaariges, aber auch wenig Teenies. 
Was aber auffiel, war, dass das Publikum sehr begeisterungsfähig war und sofort mitgesungen und mirgeklatscht hat.. 
Umso erstaunlicher das seltsame Ende des Konzertes... dazu später.





Die Musik
...haute mich nun nicht soo vom Hocker. Es sind eher simple Songs mit extrem simplen Texten (die Spanischen hab ich nicht verstanden), oft mit Discostampf und schlagerartigem Mitklatschrythmus unterlegt. Aber, den  Leuten hat's gefallen! Die haben viele Songs bei den ersten Tönen schon erkannt und erfreut aufgejauchzt! Ich ertappte Jack A. Lope beim Salsatanz.




Geklautes
Was mich wunderte war, dass vereinzelt ganze Songpassagen von anderen Leuten angespielt wurden. Z.b. einmal der Anfang von  Chris Isaac ,,Wicked Game" -  da dachten wir, er covert den Song... aber dann ging's ganz anders weiter...  auch wurde mal Lionel Ritchie angespielt.
Tatsächlich gecovert wurde dann bizarrerweise Bob Dylans ,,Knocking on heaven's door"



Die Band...
...spielt perfekt. An einer Stelle stellt er sie auch vor. Es sind sicher alles sehr gute Musiker!  Aber... es war fast zu perfekt... und wir fragten uns, ob vielleicht auch was vom Band kam...  Improvisationen u.ä. gab es nicht.
Auch sind die meisten Songs nicht unbedingt eine musikalische Herausforderung.



... bei der Acoustic Session




Rampensau
Ist er auf jeden Fall! Da kann man sich nicht beschweren. Sieht gut aus, rennt über und von der Bühne, tanzt, macht Shake Hands mit dem Publikum, grinst, verbreitet Frohsinn...   













Die Spanier




Die Mütze
Wie sagte das kleine Bo: ,,3* Stunden Konzert  -  die Mütze sitzt!"
- in Abwandlung eines bekannten Werbespots aus den 80er Jahren...  sie überstand sogar den Wechsel des T-Shirts.
*[es waren nur 1:45]





Angenehm überrascht..
..war ich, als Enrique mit Band sich vorne auf der Bühne positioniert und ein paar Songs ,,acoustic" gespielt wurden. Das hat mir sogar richtig gut gefallen!  Sollte mehr sowas machen.
Auch gefiel mir sehr an dieser Stelle der Einsatz der Videowand hinter der Bühne, auf die mit feststehender Kamera das Geschehen einfach vergrößert gezeigt wurde, ohne Schnitte und ,,künstlerisches" Austoben irgendeiner Bildregie...  Nein, so konnten auch wir auf den hinteren Rängen auch etwas vom Bühnengeschehen sehen, ohne durch fremde Blicklenkung abgelenkt zu  werden.










Effekte
Die Videoleinwände  zeigten schöne bunte Animationen kann man nicht klagen. Allerdings wirken sie oft etwas wahllos, und außer, dass Textzeilen erscheinen, haben sie wenig mit der Musik zu tun.
Dazu Laser, Rauch, Konfettikanone und am Schluss Luftballons!
Fehlt eigentlich nur noch eine Fuhre Badeschaum. Oder Luftschlangen. 



[ein Hauch von Glass Spider?]









puff!


 





Schön....
Die Handylichter im Publikum! 
Aber eine Frau hinter mir hatte sogar eine echte Kerze dabei...






,,Sex and Love"
...heißt der wenig originelle und etwas berechnende Titel der Tour. Vor der Tür wurde im Forschungsteam gemutmaßt, ob die Show vielleicht gar ,,sexistisch" und/oder  ,,schweinisch" sei. Aber, das war sie nicht. Absolut jugendfrei. Etikettenschwindel! 





Support
Gab es auch, aber keine Band, sondern ein DJ mit einem dicken DJ-Pult.  Musikalisch wenig anregend (fanden wir). Versuchte sich aber tapfer als Anheizer der Massen... 
Er fing recht pünktlich um kurz nach 20:00 an und spielte bis kurz vor 21:00...  
Dann gab's auch nur  eine Minipause und um 21:00 kam Enrique auf die Bühne (spielte bis ca. 22:45)





Aber, keine Ahnung, wer das war!




Der Fauxpas!
...mitten im Konzert begab sich Enrique zu einer kleinen Bühne im hinteren Teil der Halle (näher bei uns) und alles war sehr feierlich... die Menge jubelte... es wurde einer seiner Hits angespielt... 
...tja.. und dann...  knisterte und schepperte der Ton... KrzzZZSZZSzhhhhshshshhh..... 
Blöd, blöd... da war er sichtlich nicht amused....und nochmal,..    kkrrrrzzzzzrzshhhhshh....
(das war der Moment, als mir auffiel, dass ich das kleine Bo länger nicht gesehen hatte).







Das seltsame Ende
Tja...  plötzlich war Schluss.  Er ging von der Bühne und das Publikum blieb verwirrt zurück. Wie? War's das jetzt? Kommt er zurück? Er sagte zwar irgendwann gegen Ende ,,thank you".. aber es gab keine feierliche Verabschiedung. Es wird applaudiert, aber nicht sehr intensiv. Es gibt nur vereinzelt ,,Zugabe" Rufe, die auch schnell wieder verstummen. Kommt er zurück oder nicht?
Unser Forschungsteam beobachtete das recht fasziniert. Wir kennen das anders von Bowieshows. Da war zwar weniger Hysterie während der Konzerte, aber der Meister wurde nie vor mindestens ein oder zwei Zugaben von der Bühne gelassen. Hier ist es umgekehrt. Die Show war eine große Party, aber nun sind alle irgendwie verwirrt. 

Unser Forschungsteam mutmaßte, dass das ,,vielleicht immer" so ist bei ihm, und alle (außer uns) das wissen? Ich vermutete, dass bereits die letzten Lieder die ,,Zugabe" gewesen sind, ohne aber als solche deutlich erkennbar gewesen zu sein? Zumindest für uns nicht-Fans?
Das machen  ja auch manche Künstler, ich erinnere mich an Bryan Ferry, der die Zugabe oft ohne lange Pause direkt ans Konzert anschließt.  Aber, wir wissen es nicht.

Der Saal leert sich aber nun langsam, viele wollen wahrscheinlich zur Bahn - oder nur als erste auf der Rolltreppe der ,,Benz-Arena" sein.  Kurze Unruhe kommt nochmal ins Volk, als nochmal die Scheinwerfer und Videoscreens aufflackern... kommt er doch nochmal zurück? 
Aber, nein, da ist wohl nur ein Roadie am Lichtschalter hängen geblieben. Der Saal leert sich nun rasch, wir gehen nun auch langsam....  holen uns noch einen ,,Absacker" an der Bar, den wir auf der Terrasse  einnehmen, während die Rolltreppe sich leert... 
Sehr nett der Barmann, der uns ein Bier in zwei Becher aufteilte!


Eine Art Verabschiedung..?


Das Laufband in der Arena...


Der rosa blinkende Plastikkopfschmuck schräg vor uns im Publikum


Der Saal leert sich



(da überlegte ich noch, was "ei" bedeutet, und warum es da steht  - wo doch Ostern schon vorbei ist)



Plakat im Foyer, vor dem sich begeisterte Fans im Anschluss an die Show gegenseitig fotografieren.

(mit Mütze)


Ein Ballon verlässt die Halle..




Soo...
Nun haben wir also auch mal sowas angeschaut. Es ist interessant, einmal das gewohnte Habitat zu verlassen und sich unter die Fans von Stars ganz anderer Art zu mischen  und eine Show anzusehen, die von ihnen delektiert wird. Natürlich sind wir uns aber bewusst, dass unserem Einfühlungsvermögen Grenzen gesetzt sind. 
Aber, z.b. verglichen mit einem (herzzerreißenden) Bowiekonzert - oder sogar mit U2, die ich hier letztes Jahr sah und die immerhin auch ihr recht persönliches Anliegen (Bono ist groß) mit allerlei Herzblut vertreten, wirkt der größte Teil der Veranstaltung (außer dem Acoustic)  auf mich doch - trotz allen Körpereinsatzes der Hauptperson -  recht steril... und damit fast "herzlos" und kalkuliert... das hätte auch ein Abend in einer Riesen-Superdisco sein können, mit den Lichteffekten und all dem Partygedöns. 
Aber, die Leute liebten ihren Star (ich hörte gelegentlich schrille Fanschreie) und sie hatten ihren Spaß! :D
 (wir oben auf dem Rang auch, harhar)  :D 



Ticket





 


Nette Graffiti-Idee auf dem Heimweg...  ;)













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Dr. Z. 2017
first published on Davidbowie.de, 2017
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