Arcade Fire, Berlin Magnet Club, März 2005
....sind wir am Sonntag abend zu Arcade Fire! Selbstverständlich erste Reihe (haha, so dicht, daß wir in Reichweite von der Bühne tropfender Schweißtropfen waren..) Mußten etwa 2 Stunden warten - aber voll wurde es erst gegen 21:30. Pünktlich um 22:00 haben sie dann losgelegt! War eine kleine Bühne, und man fragte sich, wie die alle 7 draufpassen. Aber, selten so eine Energie auf einer Bühne gesehen! Und so eine Mixtur aus Instrumenten - neben klassischem Rock-Instrumentarium wie Gitarren+Bass+Keyboard... - eben auch Akustischer Riesenbaß, Akkordeon, Geigen - und diverse kleine Krachinstrumente wie Glockenspiel, Trommel, Melodica.... - und den Sturzhelm nicht zu vergessen! Eine Stunde lang haben sie gespielt, dann noch zweimal Zugaben, kam dann etwa auf 1:30h. Aber mehr wäre bei der Energie auch kaum möglich gewesen. Denn was da auf der Bühne abging, war nicht nur einfaches Musikmachen... da wurde wild herumbetobt, sich gegenseitig mit Drumsticks verdroschen, gefolgt von apathischem gegen-die-Wand-hämmern.... Und nach anfänglicher Schüchternheit, sind sie dann auch aufgetaut, als sie gemerkt haben, daß das Publikum sie toll fand. Gespielt haben sie wohl weitgehend die ganze Funeral-CD. Und noch ein paar Stücke von der EP (die es auch zu kaufen gab!) Ich glaube aber, so richtig gut kommt so eine Art Show nur auf ner kleinen Bühne. Kann ich mir nicht so recht vorstellen, auf einer grossen Bühne... Aber auf der kleinen Bühne des "Magnet-Club" war die Show wahrhaft explosiv! Und zu all den Vergleichen (Pixies, Talking heads, Björk...) würd ich ja noch etwas ketzerisch die Kelly Family hinzufügen... Und irgendwie wirken sie noch so jung und unbedarft und auch etwas ungelenk. Da ist nix Profigehabe. Fast habe ich etwas Angst, daß sie jetz verheizt werden und das alles gar nicht überblicken. Nach der Show sind sie da noch rumgelaufen und haben bereitwilligst Autogramme gegeben, was Ihnen doch noch recht neu und ungewohnt schien... William, Wins kleiner Bruder ist ja fast errötet, als wir ihn um ein Autogramm baten...hehe... Und wie es aussieht, haben sie momentan überhaupt keine Ahnung, was eigentlich abgeht. Sie sagten, "we will be back in May" - aber die Daten kannten sie auch nicht. Und in derselben Nacht ging's weiter nach Oslo! Doch, waren aber wirklich süß... noch so unschludig und nett. Und wirken irgendwie alle wie Geeks mit leichtem Holzfällercharme... die einfach gern Musik machen - die Kostüme selbst gemacht oder aus dem Kostümfundus ihres Schultheaters... hehehe... so nett unprofessionell. Das werden sie aber sicherlich kaum bewahren können - ohne, daß es zur Farce wird. Und schon fragt man sich, was danach kommen soll... aber, nein, nur nich rumunken. Hoffen wir, daß sie ihren Weg gehen... War ein toller Abend. Und auch wenn das Publikum nicht total ausgerastet und rumgehüpft ist, war aber schon klar, daß sie sehr gut ankamen! Und eine Menge Leute die Songs schon kannten...obwohl die CD ja erst am Montag offiziell rauskommt... CU in May, genau! Hier meine (schlechten) Pix, die wenig von der Dynamik auf der Bühne zeigen, weil ich immer nur knipsen konnte, wenn sie einigermaßen still hielten... (ich denke, S. hat bessere!): vor der Show... Instrumente Stimmen... .. zu schnell für meine Kamera... der Helm.... Hier zanken sich zwei... (dieser blöde Scheinwerfer...) weitere Pix: ...und ein paar kleine Movie-Snippets - Habe auf Tonaufnahmen ansonsten verzichtet nach den Übersteuerungserfahrungen bei "Bright eyes". Aber das Snippet von "in the backseat" ist durchaus anhörbar. https://www.youtube.com/watch?v=dx5KhGHcOZI PS.--- Das war noch im alten Magnet in der Greifswalder Straße. Jetzt ist er in der Falckensteinstr. Und im alten Club befindet sich nun angeblich ein Biosupermarkt! (o'tempora o' mores!) |
"The Reflektors" aka "Arcade Fire", 19.11.2013, Berlin "Astra Kulturhaus".
Quote: ....gelesen, daß AF am 19. November in Berlin auftreten hab ich auch gerade gelesen..... ...http://www.musikexpress.de/..-the-reflektors-a-k-a-arcade-fire.... Da heißt es, pünktlich um 10:00 am Rechner sitzen und HOFFEN.... (aber, was kosten die Tickets eigentlich....? ) ----------------------- ...hab ein Ticket! [ zum Normalpreis von 40,60! ] (der Server ist NICHT zusammengebrochen und es gab auch zumindest eben noch welche) ----------------------- Oops, guckt mal, auf Ebay! http://www.ebay.de/itm/The-Reflektors-Arcade-Fire-Berlin-Astra-19-11-2013-1-Ticket-/200985454511 Dabei war zu lesen, dass eigentlich gar keine Möglichkeit der Ticketweitergabe besteht,... da sie alle personalisiert sind... ("Umpersonalisierung"?) 19. November 2013 Die Leuchtreklame vom „Astra“ sieht man schon von weitem, vom Bahnhof „Warschauer Strasse“ aus, was auch gut ist, weil es ziemlich versteckt hinter einem Bretterzaun in einem alten Hinterhof ist.... (ich glaube, wir waren da mal bei "Elbow") Und, auf dem Weg dorthin… sieht man dies: Es war ja um „Maskierung“ oder/und „Abendkleidung“ gebeten worden… und so bemerkte ich (selbst noch einen Secondhandladen gestürmt habend im Vorfeld) schon die eine oder andere interessant aussehende Person auf dem Weg zum Astra… Als ich um ca. 18:30, eine halbe Stunde vor dem offiziellen Einlass dort eintraf, war bereits eine nicht allzu große Menge vor dem Eingang versammelt, die insgesamt einen recht fröhlichen Eindruck machte! Man wartete und war sich durchaus bewusst, dass man bei einem besonderen Ereignis anwesend war… mehr oder weniger imposante Maskierungen sahen unter dicken Winterjacken hervor… und wer wollte, konnte sich noch schminken lassen… Dann… irgendwann kurz vor 19:00 wird es unruhig.. man hört ein lautes Motorengeräusch… da es inzwischen sich doch gefüllt hat, renne ich nun nicht in die Richtung des Geräusches in dem Innenhof vor dem Astra. Aber ich lasse meine Kamera, hoch über meinem Kopf, ein paar Bilder schießen… Ein dicker, weißer Strassenkreuzer ist vorgefahren… und daraus ausgestiegen sind offenbar Arcade-Fire-Mitglieder, die die riesigen Pappmaché-Köpfe tragen. (höhö… stecken die wirklich da drunter?) Sie posen für Fotos und schieben sich durch die Menge zum Eingang – begleitet von einer Mexikaner-Band, die dazu aufspielen – und werden natürlich auch durch die Abperrung gelassen, wo sie dann noch mal für die Fotografen posen. Sehr nett Wir müssen dann aber noch ein wenig uns gedulden, bevor es dann auch für uns losgeht. Die Eingangskontrolle geht schnell – tatsächlich wird nur der Code von der Karte eingescannt, worauf offenbar mein Name erscheint und mit dem Ausweis abgeglichen wird…(jaja… direkt zur NSA.... klar !) Drinnen ist es noch gar nicht so richtig voll und verläuft sich erst einmal. Unmaskierte Personen können sich noch mit hübschen Masken versorgen, die dort verteilt werden. Leider hab ich, wegen meiner klitzekleinen Minimaske keine abgekriegt! Hätte doch gleich am Eingang eine nehmen sollen, als sie es noch nicht so genau nahmen! Dann werden wir erstmal in die Halle geschickt, bevor man zu Merchandize, Bar, Garderobe…usw… geht. Und dann seh ich auch, warum - Ein Vortänzer auf der Bühne versucht, der bereits anwesenden Menge eine Choreographie zum ja etwas discohaften „we exist“ zu lehren… Naja… da hab ich schon den Anfang verpasst und dann wird das auch noch recht komplex… aber die Stimmung der Leute hebt das durchaus! Irgendwann danach auf einmal Aufregung im hinteren Bereich der Halle, der sich nur langsam füllt… Wieder tauchen die großen Köpfe in der Menge auf und lassen sich fotografieren! Auch eine schöne Idee! Danach füllt sich’s dann doch langsam. Scheint, die meisten Leute kommen so zwischen 19:30 und 20:00. Supportband gibt es nicht. Stattdessen müssen wir noch ein wenig warten… ich stehe eigentlich ganz gut, zweite Reihe, links… wieder mal direkt vor der Box, inmitten von netten und nicht zu großen Personen. So lässt sich’s aushalten… …ja aber, wie immer… kein Konzert ohne Arschgeigen… woher sind die nur gekommen? Plötzlich tauchen zwei Idioten hinter mir auf, vermutlich voll Alk oder was besserem? – die fangen schon während des Wartens zu der (wie ich finde, nicht sonderlich passend ausgesuchten, stampfigen) Wartemusik an, wild herumzupogen und besoffen in mein Ohr zu gröhlen. Nicht schön Auch die Umgebung ist genervt. Die netten Mädels neben mir, bitten mich, den Ordner zu verständigen. Nichts gegen "fröhliche" Konzertbesucher, aber diese da sind wirklich lästig. Man muss sich wehren und gegenschubsen und zurückschreien. Aber Gegenschubsen und Anschreien scheint die eher anzuspornen. Also doch der Ruf nach der höheren Gewalt! Wir machen schließlich den dicken Ordner drauf aufmerksam, der dann beim zweiten Mal reagiert und den Jungs wohl erklärt, dass sie sich etwas mäßigen sollen… Zum Glück haben die sich dann weiter in Richtung Mitte geschoben und so war zumindest ich sie los… *puh* Angefangen hat’s dann irgendwann zwischen 20:30 und 20:45, denk ich mal… mit ein paar Takten „my body is a cage“ - und dann gleich „Reflektor“… Kurz vor Erscheinen der Band wurde eine dezente Nebelmaschine neben der Bühne angeworfen. Die Show lässt nix zu wünschen übrig… ein Haufen fröhlicher Menschen auf der Bühne, die mächtig auf die K*cke hauen. So kennt man und so mag man sie! Die Songs sind hauptsächlich vom neuen Album – ich kannte sie zwar alle, da ich das Album dauergehört habe – aber die Titel kann ich noch nicht zuordnen – dazu mag dann die hier angefügte Setlist des „Musikexpress“ dienen… Aber ein paar der alten Hits wurden auch gespielt – z.b. „Power Out“ und „Wake up“. Jetzt erweist sich wieder einmal mein Platz vor der Box als nicht ganz so günstig… der Sound lässt dort immer etwas zu wünschen übrig, Filmen konnte ich vergessen, der Ton ist dort maßlos übersteuert, aber das nehme ich gern in Kauf für so einen schönen Rand-Vorne-Platz. Generell + erfreulicherweise aber war ordnermäßig dem Filmen und Fotografieren keine Grenze gesetzt. die box Angeblich soll die Band dieses Mal zu zehnt sein - leider konnte ich nicht immer alles genau einsehen, zumal die Instrumente auch gern einmal gewechselt/von verschiedenen Personen bedient wurden. Win Butler gibt die Rampensau, rupft Saiten von einer Gitarre (oder war das ein Unfall?), kippt sich ein aus dem Publikum erbetenes Bier über und später noch ein Wasser, und stürzt sich gegen Ende des Konzertes von dem kleinen Laufsteg in der Mitte auch mal in die Menge…! Dann erkenne ich noch seinen kleinen Bruder Will, Regine Chasagne, Sarah Neufeld - und Jeremy Gara am Schlagzeug – und natürlich Richard Parry. Auch Owen Pallet war wieder mit dabei und spielte allerlei Instrumente. Tim Kingsbury - nun langhaarig - an Bass+Gitarre hätte ich fast nicht erkannt. Im Hintergrund war aber noch ein dunkelhäutiger Musiker am zweiten(!) Schlagzeug und an Kongas tätig, den ich bei früheren Konzerten nicht bemerkt habe. Bilder: Bei „Here Comes The Night Time“ schließlich wird klar, wozu die mir schon zuvor etwas verdächtig vorgekommen seienden großen Röhren vor der Box nützlich waren: Ein dichter Regen Riesenkonfetti aus weißem und glitzerndem Papierschnipseln geht auf uns nieder wie dichtes Schneetreiben - Sehr lange haben sie leider nicht gespielt, aber man muss natürlich auch sehen, dass sie in einer Stunde mehr Power entfalten als andere in deren zwei. Um ca. kurz vor 22:00 war Pause, nachdem Win mit dem großen Pappmachékopf aufgetreten ist… Danach kommen sie aber noch mal wieder und spielen noch zwei Songs. „Haiti“ – ich glaube, der Ankündigung entnommen zu haben, dass das den Opfern der Katrastrophe auf den Philippinen gewidmet sein soll und dass 1€ des Tickets dorthin gehen (wenn ich’s richtig verstanden habe) Zum Abschluss gibt’s dann noch den Kracher „Wake Up“, wo Richard Parry die große Trommel bearbeitet. Als Win den Text verhaspelt macht das gar nichts, das Publikum hilft gern aus Sympathisch ist, dass sie sich trotz des Erfolges nicht sehr verändert haben. „Thank you for comming“, sagt Win mehrfach ins Mikrophon, wenn er ein paar Mal das Wort an die Menge richtet, aber immernoch in der gleichen, etwas scheuen, hastigen Art wie früher. Nur den Sturzhelm haben sie nicht mehr dabei. Als die Band gegen 22:15 von der Bühne geht, wirken sie sehr wohlgelaunt und winken fröhlich Doch die angeschaltete Musik macht klar, dass keine weiteren Zugaben zu erwarten sind. Wie man sieht, ist die Bühne mit „reflektierendem“ Lametta ausgekleidet - dem Titel: „Reflektor“ entsprechend. Da passt die „Astra“-eigene Discokugel auch sehr gut: Solches Lametta finden wir auch ganz stilgerecht an anderen Stellen des „Astra“: Die Menge löst sich nur langsam auf… manche bleiben wohl um weiter zu feiern, andere stürmen den Merchandize, dem ich auch einen Besuch abstatte, aber mir dann Ausgaben verkneife, obwohl mich wirklich interessiert hätte, was an der Vinyl-Platte „expanded“ ist. Aber sie war sowieso vergriffen, so war die Kaufversuchung gleich abgewürgt. Einige Besucher machen nun noch Fotos vor der „Reflektor“-Fotowand im Foyer. Die Leute machen alle so einen fröhlichen, gelösten Eindruck, wie man das nur nach sehr guten Konzerten oder solchen mit speziellen Vibrations hat. Eine Weile hänge ich da noch herum, aber kurz vor 23:00 beschließe ich dann doch, den Heimweg anzutreten – und erwische auch gerade so ganz knapp die S-Bahn, so dass ich vergaß, bzw. keine Zeit hatte, die Fahrkarte abzustempeln… bzw. auch gar keinen Gedanken daran verschwendete… …also schnell bei der nächsten Station kurz rausgesprungen, abgestempelt, und wieder rein… …aber wie kann denn so was stressen nach so einem schönen Konzert…? (auch wenn natürlich, wie schon an anderer Stelle vermerkt, nichts an „Magnet Club 2005“ rankommt… ) Und als ich dann nach Haus kam und den Glotz anschaltete, gab’s dies im ZDF-Nachtmagazin: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2031784/Arcade-Fire-gibt-Geheimkonzert-in-Berlin?flash=off (das ZDF-Team hab ich auch vor dem Konzert vor der Halle gesehen...aber dachte nicht, dass sie bis Ende bleiben...) Freu mich schon, wenn sie wieder auf Tour gehen, aber, wie man hört, sind erstmal die USA dran. Man sehen, wann sie wieder herkommen und wo sie dann auftreten. Nicht, dass ich ihnen den Erfolg nicht gönne, aber irgendwie finde ich ja, dass diese Band nun einmal eher in kleinere Hallen gehört Setlist laut Musikexpress: "My Body Is A Cage" (Win Butler im Publikum) "Reflektor" "Flashbulb Eyes" "Neighborhood #3 (Power Out)" "Joan Of Arc" "You Already Know" "We Exist" "It's Never Over (Oh Orpheus)" "Afterlife" "Sprawl II (Mountains Beyond Mountains)" "Normal Person" "Uncontrollable Urge" (Devo-Cover) "Here Comes The Night Time" ----- ----- "Haïti" "Wake Up Bericht: ...link... ------------------------------------ Dr. Z. 2015 first published on Davidbowie.de, 2005 + 2013 -- Back to Z_Journal |