2010
Vom Fangen der Spinnen

.....da komme ich spät nach Haus und sehe, wie sich ein dunkler Schatten über meine (hohe) Zimmerdecke bewegt....
..es handelt sich, wie zu erwarten, um eine große ekligeSpinne Shocked
Da musste ich wohl oder Übel erneut Z's Spezial-Spinnenfänger zum Einsatz bringen... um das Tier wohlbehalten von der Decke zu holen und nach draußen zu befördern...

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Lass mich raten: mit fettem, runden Körper und haarigen Beinchen, die Geräusche beim Laufen machten...


naja... ich habe die Spinne gesehen und nicht gehört.... biggrin

Bei Z's Spinnenfänger handelt es sich um einen durchsichtigen, großen Plastikbecher, welcher mit Gafferband an einem langen Stab befestigt ist.
Dazu gibt es noch einen zweiten Stab, an dessen Ende sich ein rechtwinklig zum Stab befestigter Pappdeckel in großer Postkartengröße befindet.

Dann steigt man auf einen Stuhl und manövriert mit der einen Hand den Stab mit dem Becher direkt unter die Spinne und drückt ihn sanft gegen die Decke, so dass die Spinne gefangen ist.
Manchmal erschrecken sich die Spinnen dann so sehr, dass sie von selbst in den Becher hineinfallen. Wenn nicht, muss man mit dem Pappdeckel an dem zweiten Stab nachhelfen, indem man ihn vorsichtig mit der anderen Hand von der Seite zwischen Becherrand und Zimmerdecke schiebt und der Spinne einen leichten Schubs versetzt.
Achtung! Diese Phase kann etwas ermüdend für die Armmuskulatur sein. Im Falle des Schwächelns aufpassen, dass man nicht die Spinne verletzt oder gar zum Absturz neben dem Becher bringt. Für alle Fälle ist es ratsam, einen Kapuzenpulli zu tragen.

Wenn sich die Spinne dann innerhalb des Bechers befindet (es empfehlen sich abgründige, tiefe Becher mit glatten Wänden), dann muss man den Stab mit dem Becher langsam wieder zu Boden bringen, ohne ihn dabei vorzeitig auszuleeren. Eventuell muss man ihn mit dem Pappdeckelstab in der anderen Hand zuhalten. Dann steigt man entweder mit dem zugehaltenen Becher vom Stuhl oder aber (für die mutigeren unter uns) man verzichtet auf das Zuhalten des Bechers und vertraut darauf, dass die Spinne nicht von selbst aus dem Becher klettern kann. Dies erleichtert das Herabsteigen vom Stuhl erheblich. Oft sind solche Spinnen dann auch erschrocken und kauern sich am Boden des Bechers zusammen. Manchmal aber springen sie auch doof herum, dann ist das Zuhalten angeraten.
Wenn wir dann wieder wohlbehalten mit der Spinne im Becher auf dem Fußboden stehen, dann gilt es, die Spinne möglichst schnell und sicher aus dem Haus zu befördern.
Wer über offene Terrassentüren verfügt, hat es da einfach.
Wer aber im oberen Stockwerk wohnt und vergessen hat, vor der Fangaktion ein Fenster vorsorglich zu öffnen, muss nun dafür sorgen, dass der Becher sicher verschlossen und umfallsicher gelagert wird, während das Fenster geöffnet wird.
Hierzu empfielt es sich, zuerst den unhandlichen Pappdeckel am Stiel durch eine Postkarte ohne Stiehl zu ersetzen und eventuell den ganzen Becher durch Lösen des Gafferbandes ebenfalls vom Stab zu befreien (natürlich ohne ihn dabei umzudrehen oder fallen zu lassen).
Anschließend steht dem Hinausbefördern des Tieres aus der Wohnung nichts mehr im Wege.
(Wie wir unschwer erkennen, kann Z's Spinnenfänger sehr schnell improvisiert werden. Man benötigt lediglich Becher, Klebeband, zwei längere Stäbe, Pappe, Stuhl oder Leiter)

[Jeder darf das nachbauen und verbessern. Absolut Open Source!]



Hier ist ein älteres Foto des Vorgängermodells. Da wurde noch ein Gurkenglas am Stab befestigt, was aber vor allem gewichtstechnisch einige Nachteile mit sich brachte.
Außerdem staubte das Glas sehr ein, da man es dauerhaft am Stab beließ und in der fanglosen Zeit hinter der Tür lagerte. Dadurch wurde die Transparenz erheblich beeinträchtigt, was den Fangvorgang zusätzlich erschwerte.
Ebenfalls wurde der verwendete transparente Klebstreifen durch die lange Lagerung porös, was auch als Gefahrenquelle angesehen wurde.

[Foto leider weg. Kommt aber eventuell wieder]

Inzwischen sind wir auf Kunsstoffbecher (etwa von der Art, in denen bei Großveranstaltungen Bier ausgeschenkt wird) übergegangen, die wir nach vollendetem Fangvorgang wieder vom Stab entfernen und ausspülen, so dass die Verstaubung verhindert wird.

Auch das nun verwendete Gafferband hat sich bestens bewährt. Es ist sehr schnell und bequem ablösbar, was nach erfolgreichem Fang das rasche Lösen des Bechers vom Stab zum leichteren Transport zum Fenster ermöglicht. Der Nachteil der fehlenden Transparenz des silbergrauen Klebebandes wird durch stärkere Festigkeit mehr als ausgeglichen. So kann weniger Klebeband verwendet werden, was das schnelle Ablösen überhaupt erst ermöglicht. Natürlich muss aber der Boden des Bechers von unten einsichtig bleiben.

Von dem zweiten Stab mit dem rechtwinklig befestigten Pappdeckel haben wir leider gerade kein Foto. Damals haben wir keines gemacht und der gestern verwendete Karton wurde bereits schon wieder vom Stab entfernt. Aber hier hat sich die Technik nicht weiterentwickelt. Jedoch ist anzuraten, dass die Pappe immer schon fest sitzt und nicht nach unten schlappt.


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Ein Gurkenglas (oder so ein 0,5l Trinkbecher) meine Fresse, was hast Du bloß für Spinnen in der Wohnung????
Und noch eine Frage zur Handhabung: was tun, wenn die Spinne zwar oben an der Decke, aber senkrecht an der WAND sitzt?
Ich muss mir Gedanken über ein Klick-System machen, zwei verschiedene Positionen, einmal zum Deckenfangvorgang und zum Wandfangvorgang. Auch die schnelle und handliche Entfernung des Glasbehälters wäre mit einem Klick-System einfacher.




Oben an der Ecke in der Kante zwischen Wand und Decke befindliche Spinnen sind in der Tat schwer zu fangen. Meist versagt der Spinnenfänger hier total.

Wir ziehen es dann vor, abzuwarten, bis die Spinne...
a. ...sich an der Wand in niedere Gefilde begibt, die auch ohne professionellen Spinnenfänger zugänglich sind
b. ...an eine dem Spinnenfänger gut zugängliche Stelle an der Decke krabbelt

Mutige Personen mögen der Spinne durch leichtes Anstubsen in die eine oder andere Richtung nachhelfen.

Die von C.M. angeregte Klickvorrichtung ist in der Tat eine Überlegung wert - vor allem bei hartnäckig sich oben an der Wand befindlichen Tieren, die wenig Bewegungsdrang zeigen.
Da wir jedoch praktisch denken und allzugroße Komplexität vermeiden wollen, halten wir den spontanen Umbau des Spinnenfängers für ratsam. Dazu bewege man den Becher/Glas einfach in eine waagrechte Position und befestige ihn dann mit dem Gafferband. Der zugehörige Pappdeckel müsste sich dann auch nicht mehr rechtwinklig vom Stab abspreizen, sondern könnte linear genutzt werden.
Eine schnelle und handliche Entfernung des Behälters mittels einer Klickvorrichtung wäre hingegen in der Tat eine Optimierung des bestehenden Systems - würde allerdings auch wieder eine erhöhte Komplexität mit sich bringen, die wiederum zur Fehlerquelle werden kann - etwa wenn die Klickvorrichtung versagt oder man versehentlich den Klickschalter betätigt, bevor es an der Zeit ist....

PS... die Größe und vor allem die TIEFE des Bechers/Gurkenglases ist vor allem ein Tribut an die Sicherheit.


Staubsauger sind nur im Notfall einzusetzen.....
(Nicht tierfreundlich - und ab einer gewissen Größe des zu saugenden Objektes droht ein Verstopfen des Saugers!)


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Und: Ja, spinnen kriechen tatsächlich wieder raus... Auch wenn man sie die Badewanne runterspült kriechen sie wieder raus, weil es im Abfluss eine Luftglocke gibt, in der sie sich verstecken und die Sintflut seelenruhig abwarten. Erstaunlich schlau für ein Wesen, das nicht einmal ein Gehirn hat.


Dieses Objekt wirkt mir etwas unsicher. Erstens weiß man nicht, ob nicht doch dem Tier ein Beinchen gekrümmt wird und zweitens ist mir so eine Bürste zu wenig transparent.... und drittens...ich traue auch ihrer Fangkraft nicht so richtig:






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Dr. Z. 2015
first published on Davidbowie.de, 2010
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