2025

Kino: "Fritz Litzmann, mein Vater und ich"



28.05. 2025 Filmkunst66




Ich komme gerade aus dem Kino und habe einen wunderbaren Film gesehen, den ich Euch wärmstens  ans Herz legen möchte:

"Fritz Litzmann, mein Vater und ich" von Aljoscha Pause, Deutschland 2025, 144 minuten

Absolut sehenswert - und ganz besonders, wenn Ihr Euch für (west-)Deutsche Nachkriegsgeschichte, 1968er und Kabarett interessiert!

Rainer Pause (aka "Fritz Litzmann"), Jahrgang'47(!), hat das Kabarett "Pantheon" in Bonn gegründet.  Aljoscha ist sein Sohn (Jahrgang '72).

Ich wurde durch den Film durch den Newsletter von Roland Meyer de Voltaire aufmerksam. Aljoscha P. und er haben ja auch die Doku "Wie ein Fremder" gemeinsam gemacht, und Roland hat auch schon für  frühere Projekte Musik beigesteuert.

Der Film ist eine sensible Auseinandersetzung mit dem Vater, und der Familiengeschichte, die einerseits sehr typisch war für diese Zeit, andererseits aber auch sehr ungewöhnlich ist, dank der Nähe zur Kunst.
Eine sensible Nachzeichnung einer Biographie/Geschichte, unter Kommentierung von Beteiligten, mit viel Bildmaterial und sovielen Bezügen zur Zeitgeschichte.
So ist das nicht nur ein Film über eine private Lebensgeschichte, sondern eingebettet und untrennbar verzahnt in die bundesrepublikanische Nachkriegszeit. Es kommen viele Kabarettisten zu Wort, z.b. Helge Schneider, Georg Schramm und Bastian Pastewka (der mit Aljoscha P. auf der Schule war).

Rainer Pause, so hab ich gelesen, war erst nicht so begeistert von der Idee, aber ließ sich überzeugen.
Heute sagt er:

"Was für eine wunderbare Chance für meinen
Sohn und mich, das zu tun, was mir mit meinem
Vater leider verwehrt blieb"
.


Ein Hauch von Berlinale...  im Kino "Filmkunst66" - Ich war überrascht, wieviele Leute schon da waren...
und dann kam auch noch Claudia Roth angewackelt, die sich aber heute als recht freundlich zeigte...  - und nun ja auch einen Grund hatte hierzusein:  Sie wirkt im Film mit und kannte die ganze Blase auch schon von damals - wir sehen sie auch in jung im Film.

Claudia R.




Im Kino:



Mit Q+A hinterher.





Auf der Bühne:
Roland Meyer de Voltaire, Frau Pause, Zwei Techniker (ich glaube Robert Schramm+Hendrik Büttner / Kamera, Ton Schnitt), Rainer Pause, Claudia Roth, Alireza Darvish (Grafiken), Aljoscha Pause.


Claudia Roth stellt eine wichtige Frage nach den schicken, sehr professionell aussehenden Fotos, die die Jungs
damals von sich gemacht haben.
AP: "Ja, wir wollten in einer Boyband sein, aber hatten kein Talent, also wollten wir wenigstens so aussehen"
Und der, der die Bilder gemacht habe, sei auch später Fotograph geworden..
Und eine andere Frage danach, dass es ja super ist, dass da soviel Material war.
AP: "Weil wir nichts wegschmeissen...   (lol)

Es hat auch was von Familientreffen - im Publikum sitzt z.b. die Mutter eines der früheren besten Freunde und meldet
sich beim Q+A zu Wort. Eine andere ältere Dame in meiner Nähe scheint die Mutter des anderen Freundes  zu sein
(anhand von unfreiwillig erlauschten Gesprächsfetzen ;)).... 


Am Ende singt Roland den Song "heavy bag" . 




Der Song:

www.youtube.com/embed/BBSS5qCY1Ow
heavy bag






Der Film läuft jetzt im Kino "Filmkunst66" die ganze nächste Woche.
https://www.filmkunst66.de/


Zitat; In seinem sehr persönlichen Film erzählt der Filmemacher Aljoscha Pause die Geschichte seines Vaters
Rainer Pause, der 1987 am Bonner Bundeskanzlerplatz das renommierte Kabaretttheater "Pantheon" gründete
und dort bis heute in Gestalt seiner Figur 'Fritz Litzmann' auf der Bühne steht. Der Film ergründet die Motive
eines kompromisslosen Künstlers und wie sich dessen Verwirklichung auf die Entwicklung des Sohnes auswirkte.
Warum war Familie nie eine echte Konkurrenz zum radikalen Lebensentwurf? Warum hat der Vater die jugendliche
Abwärtsspirale seines Sohnes nicht stoppen können? Eine (Zeit-) Reise von Vater und Sohn zu den Quellen ihrer
Träume, Ideen und Ängste durch die deutsche Kabarettgeschichte, zurück in die Bonner Republik und in die
politisch bewegten 1970er Jahre. Unter Mitwirkung von Carolin Kebekus, Oliver Masucci, Michael Mittermeier,
Bastian Pastewka, Gerhard Polt, Sebastian Pufpaff, Helge Schneider, Georg Schramm, Florian Schroeder uvm.

https://www.filmkunst66.de/film/fritz-litzmann-mein-vater-und-ich
https://archive.is/wip/29V04

Und hier sind Termine in anderen Städten, u.a. mit prominenter Begleitung:




Trailer

www.youtube.com/embed/VQBzjPtPeEc
Exklusiv: FRITZ LITZMANN, MEIN VATER UND ICH Trailer German Deutsch (2025)



















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Dr. Z. 2025
first published on Davidbowforum.de, 2023
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